Montag, 28. Juni 2010

Fahrradhelm Plus

Der brutale Sturz von Stefan Raab beim Mountainbiken, live vor einem Millionen-Publikum in seiner Sendung „Schlag den Raab“ im Frühjahr dieses Jahres, hatte die kontroverse Diskussion über den Sinn des Fahrradhelmes neu beflügelt. Der Helm konnte eine Gehirnerschütterung und Abschürfungen im Gesicht nicht verhindern. In der darauf einsetzenden Diskussion stellte sich aber schnell heraus, dass Raab das falsche Helmmodell trug. Es hätte ein sogenannter Fullface- oder Downhill-Helm mit einem Kinnschutz sein müssen.

Ein moderner Fahrradhelm kann aber mehr als „nur“ den Kopf vor einem harten Aufprall schützen! Die meisten erkennen das eher unbewusst. Ich möchte diesen Mehrwert gerne diskutieren und zeigen, wie wir von Fahrradhelmen profitieren können.

Die meiste Zeit hat man den Fahrradhelm beim Radfahren einfach nur auf! Ein Sturz kommt relativ selten vor, so dass man eines Helmes auch mal schnell überdrüssig werden kann. Doch halt! Schützt der Helm nicht auch, wenn es regnet oder schneit, wenn Insekten oder Zweige im Wege sind oder die Sonne direkt von oben auf den Kopf scheint? Es gibt wind- und wasserdichte Helmkappen als Zubehör. Diese können unter dem Helm getragen als auch über den Helm gestülpt werden.

Ein Fahrradhelm dient auch wunderbar als „Leuchtturm“ bei Dunkelheit im Straßenverkehr. So weckt ein am Fahrradhelm angebrachtes Helmlicht die Aufmerksamkeit der Autofahrer enorm. Immerhin sitzt der Helm-Rückstrahler auf einer Höhe von ca. 1,80 m und ist für alle leicht wahrzunehmen.

Kann es sein, dass der Fahrradhelm mehr und mehr zu einem Lifestyle-Artikel wird? Gut aussehen mit einem Helm auf dem Kopf? Ja, das geht wirklich! Oft kaufen Kunden Ihren Helm passend zur Farbe des Fahrrades oder zur Haarfarbe. Um auf dem Rad eine gute Figur zu machen, muss letztendlich auch der Fahrradhelm seinen Beitrag leisten. Wir werden schon in diesem Jahr Fahrradhelme sehen, die etwas anders ausschauen (siehe Foto). Sie erinnern uns dann mehr an eine Mischung aus elegantem Reithelm und Vespa-Helm, die südländisch leichte Lebensfreude versprühen.

Fahrradhelme sind markant. Man schaut einem Menschen ins Gesicht und nimmt dabei sofort den Helm wahr, so er ihn auf dem Kopf hat. Tragen viele Menschen das gleiche Helmmodell in der gleichen Farbe, so leuchtet jedem ein, dass diese Leute zusammengehören. Radsport-Teams legen gesteigerten Wert darauf, dass alle einen gleichen Helm tragen. Das produziert das „Wir-Gefühl“ stärker noch als ein einheitliches Trikot. Der Helm ist eben etwas Besonderes. Jede Kegelgruppe hat einheitliche Oberbekleidung, aber nur in wenigen Sportarten kann man auch den gleichen Helm tragen. Radsport lebt vom Teamgeist und ein einheitlicher Teamhelm stärkt die mannschaftliche Geschlossenheit. Ein starker Effekt!

Letztlich bin ich überzeugt, dass das Tragen eines Fahrradhelmes ein Zeichen von Selbstachtung und Verantwortungsbewusstsein ist. Damit verbunden ist doch die ganz persönliche Botschaft: Ich liebe das Leben, schätze meine Gesundheit und zeige meine Freude am Fahrradfahren!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen